Fischereiverein „Goldene Aue“ übernimmt vielfältige Aufgaben zur Unterhaltung der Gewässer in der Stadt Greiz

Greiz. Angeln ist die große Leidenschaft der 79 Mitglieder im Fischereiverein „Goldene Aue“. Was so Manchem als langweiliges Hobby erscheint, betreiben die Vereinsmitglieder mit großem Enthusiasmus. Dabei ist das Angeln an sich nur ein kleiner Bestandteil des Aufgabenspektrums im Verein.

„Geangelt wurde schon immer. Es ist, meines Erachtens nach, – neben der Jagd – eines der Grundbedürfnisse des Menschen“, sagt der Vereinsvorsitzende Michael Schau. Sein Verein kümmere sich um den Unterhalt der Gewässer und schafft so auch eine Gleichmäßigkeit, in der Flora und Fauna gut gedeihen können. „Außerdem kreieren wir durch den Verein auch einen Zusammenhalt unter den Anglern in Greiz“, so Schau.

Familie Schau prägt den Verein nach wie vor

Gegründet wurde der Verein 1991. Entsprechend konnte im vergangenen Jahr auch das ­25-jährige Bestehen im Vereinsheim am Stausee Aubachtal in gemütlicher Runde gefeiert werden. Der erste Vereinsvorsitzende war Harry Stecher auf den 1996 Günther Schau als Vorsitzender folgte. Dieser wiederum wurde 2007 von Thomas Kuhl als Vorsitzender abgelöst. Nun hat Michael Schau seit 2010 dieses Amt inne.

„Im Laufe der Jahre hat der Verein immer mehr Gewässer in Greiz und Umgebung gepachtet oder gekauft“, erklärt Michael Schau. So kommt es, dass der Verein aktuell mehrere stehende und auch fließende Gewässer verwaltet. Gepachtet sind beispielsweise der Greizer Parksee, der Moschwitzer Dorfteich, fünfzehn Kilometer Weiße Elster und vier Kilometer Göltzsch. Im Besitz des Vereins befinden sich unter anderem der Stausee Aubachtal, der Hirschteich und der Goldfischelteich.

Feste Regelung für Arbeitsstunden

Der Fischereiverein ist auch Mitglied im Landesanglerverband Thüringen, einem anerkannten Naturschutzverband. „Unsere Vereinsmitglieder leisten sehr viel ehrenamtliche Arbeit für die Hege und Pflege der Gewässer sowie für Naturschutzmaßnahmen“, betont Michael Schau. Aus diesem Grund verpflichten sich die Mitglieder auch zu festen Arbeitsstunden. So leisten Erwachsene 30 Arbeitsstunden pro Jahr, die Jugendlichen 15 und die Rentner bis 80 Lebensjahre 10. Dafür genießen die Vereinsmitglieder auch gewisse Privilegien an vereinseigenen Gewässern. In Sachen Mitgliedsgebühren bewege man sich im regionalen vergleich, laut Vereinsführung, im gesunden Mittelfeld.

Zu den Aufgaben zählt unter anderem die Dammsicherung, die Rasenmahd um die Gewässer, das Entfernen von Müll und die Kontrolle des Fischbestands. Unter die Kontrolle des Fischbesatzes zählt auch die Überwachung der Schonzeiten für einzelne Fischarten und das regelmäßige Abfischen der Gewässer zum Zwecke der Populationsüberwachung. „Wir konnten die Elritze in der Weißen Elster wieder ansiedeln und stützen die Bachforellenbestände durch Besatzmaßnahmen“, erklärt Michael Schau, der auch Mitglied im Naturschutzbeirat des Landkreises Greiz ist.

Ein großer Höhepunkt im Kalender des Greizer Fischereivereins sind die Abfischaktionen, bei denen sich die Vereinsmitglieder immer ein Gewässer vornehmen. Hier geht es darum, die Fische in dem Gewässer zu sortieren und gegebenenfalls umzusetzen. „Wir ziehen einen Teil unseres Fischbestandes stets selbst auf. Den anderen Teil kaufen wir ausschließlich in Fischzuchtbetrieben in der näheren Umgebung auf, um den Genpool immer wieder aufzufrischen“, sagt der Vereinvorsitzende.

In den hiesigen Fließgewässern sind so beispielsweise die Bachforelle, die Äsche, die Bachschmerle und auch der Aal anzutreffen, während in den Standgewässern unter anderem Karpfen, Hecht, Zander, Schleie oder Rotfeder heimisch sind.

Große Projekte des Fischereivereins waren unter anderem die Beseitigung der umfangreichen Hochwasserschäden aus dem Jahr 2013. „Hier konnten wir in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung glücklicherweise einige Fördermittel akquirieren“, sagt Michael Schau. Zudem wurde auch die Stauanlage am Stausee Aubachtal als erste in Thüringen gemäß Kleinspeicherordnung ertüchtigt. Der Stausee zählt nun als Regenrückhalt mit Teildauerstau. Auch wenn dadurch viel Wasserfläche verloren geht, sind die Vereinsmitglieder stolz auf diese Leistung.

QUELLE: Patrick Weisheit / 15.09.17/ OTZ