Den RSV Rotation Greiz kann man ohne Zweifel als einen der erfolgreichsten Vereine im Landkreis Greiz und darüber hinaus bezeichnen. Inzwischen ringen die Sportler wieder in der ersten Bundesliga Südost, mehrfach schon wurde der RSV seit 1945 die erfolgreichste Ringermannschaft Ostdeutschlands. Die Wettkämpfe in der Sporthalle im Aubachtal ziehen zahlreiche Gäste an und als Talentförderzentrum hat man auch den Nachwuchs im Fokus.

Seine Ursprünge hat der Greizer Ringsport in Schmölln, wie ein Blick in die Chronik verrät. Dort fand im September 1885 das elfte Osterländische Gauturnfest statt, bei dem Ringen allerdings nur im Rahmenprogramm vorkam. Sieger wurde C.H. Gerold, der somit als erster Greizer Sieger im Ringsport in die Annalen einging. Die Beliebtheit des Ringens in der Region sollte schnell wachsen und erste Erfolge zeigen. Bei deutschen Meisterschaften gewann unter anderem Willi Neidhardt Medaillen, der lange Zeit als bester Greizer Ringer galt. Zahlreiche Vereine sprangen aus dem Boden, über die heute aber zum Teil nicht mehr viel bekannt ist.

Der Grundstein für die Ringerhochburg, die Greiz heute ist, wurde dann 1931 gelegt. Im Oktober des Jahres gründete sich der RSV Rotation Greiz und eilte schnell von Erfolg zu Erfolg. Das ist bis heute so geblieben, auch wenn es seit der Vereinsgründung immer mal wieder auch Durststrecken gab. Seit der Saison 2018/2019 kämpft man wieder in der ersten Bundesliga Südost und damit an der deutschen Spitze.

Zu verdanken hat man das auch einer guten Nachwuchsarbeit, wie RSV-Präsident ­Thomas Fähndrich sagt. Natürlich ginge es dabei auch darum, dass der Verein schon an die Zukunft denke und vorhandene Talente aufbauen will – die höchst erfolgreichen Eyleen Sewina und Sebastian Wendel sind Beispiele für Eigengewächse, die im Verein anfingen und darin groß wurden. Doch natürlich spiele auch eine Rolle, dass man den Kindern eine sinnvolle, sportliche Freizeitbeschäftigung geben wolle.

Deswegen stecken die Ringer auch viel Arbeit in den Nachwuchs. So wird zum Beispiel mit der Lessinggrundschule zusammengearbeitet, um Talente frühzeitig zu erkennen und dann im Talentförderzentrum weiter ausbilden zu lassen. Zudem bemüht sich der Verein sehr im Bereich Integrationsarbeit, die Initiative davon kam von Erhard Schmelzer. Als einer von wenigen ­Vereinen ist man beispielsweise bei Integration durch Sport des Landessportbundes Thüringen dabei. Und auch hier sind die ­Erfolge kaum zu bestreiten. Laut Fähndrich gibt es bereits ­mehrere Beispiel für geflüchtete Sportler, die in Greiz das Ringen erlernten und sich an die ­deutsche Spitze heranarbeiteten.

Doch das alles ist ohne viel Hilfe nicht möglich, wie der ­Präsident betont. Das sind zum einen die Eltern, die teilweise lange Strecken zu Wettkämpfen auf sich nehmen. Danke gelte aber auch den Sponsoren, Helfern und Betreuern, ohne ­welche die Arbeit nicht möglich sei.

Quelle: OTZ