Philatelisten zeigen, dass ihr Hobby mehr ist, als schnödes Anhäufen

Das Sammeln von Briefmarken war einst deutscher Volkssport. In fast jedem Haushalt war eine Sammlung zu finden. Heute hat das Hobby einen angestaubten Ruf. „Zu unrecht. Es geht ja nicht, um das schnöde Sammeln von Marken. Manchmal sitze ich mit einem Glas Rotwein und Zigarre vor einem alten Brief und male mir die Geschichte dahinter aus“, sagt Wolfgang Land, der Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Briefmarkenhandels. Wer hat sie verschickt? Welche geschichtlichen Hintergründe hat die Zeit, aus der sie stammt? ­Allgemeinwissen, Fantasie und Geduld – das alles seien Eigenschaften, die ein guter Sammler haben muss. Wie also sieht der typische Briefmarkensammler nun aus? Wir haben uns auf der Ausstellung Thübria in der Vogtlandhalle Greiz umgesehen.

Zeitzeugnis und Wissensspeicher

Von Donnerstag bis Sonntag trafen sich dort Philatelisten – so der Fachbegriff für die Markenexperten – aus Thüringen und weit darüber hinaus. Zum Handeln, Fachsimpeln und zum Wettkampf. Schließlich zeichnet eine Jury die beste Kollektion aus. Wer sich mit den Kriterien, die eine gute Sammlung ausmachen, auseinandersetzt, merkt schnell, dass es um mehr geht, als kaufen, einkleben und in den Schrank stellen. Mehr als 100 Sammlungen gibt es in der Vogtlandhalle zu sehen. Dabei können die Ausstellungsstücke thematisch – nach abgebildetem Motiv – oder klassisch begrenzt sein. Ein Aussteller hat sich beispielsweise der Postgeschichte von 1872 bis 1875 gewidmet.

Doch eine Sammlung besteht nicht einfach aus vollständig zusammengesuchten Marken. Neben den Marken sind geschichtliche Anmerkungen zu dieser Zeit vermerkt. Eine Marke aus dem einst deutschen Elsass-Lothringen zeigt, welche historischen Hintergründe die Briefmarke vermitteln kann. „Ich habe mehr durch Briefmarken gelernt, als aus Schulbüchern“, sagt Georg Kemser, ein Händler aus Bayern.

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