Eine verschworene Gemeinschaft
Verein des Jahres 2021 Das Ziel das 100. Mitgliedes im Fischereiverein Goldene Aue wird angepeilt.
Oft würden die Angler die Meinung hören, dass sie relaxend am Gewässer sitzen. Doch die Mitglieder des Greizer Fischereivereins Goldene Aue sind mehr im Unruhestand, als das sie untätig auf das Gewässer blicken, so Michael Schau, Vorsitzender des Fischereivereins. „Wir sind extrem aktiv für ein ruhiges Hobby“, sagt er.
Und so war auch am jüngsten Feiertag, dem Weltkindertag, Leben auf dem Gelände des Vereins. „Es gibt immer etwas zu tun“, sagt der Vereinsvorsitzende.
Rund um den zweieinhalb Hektar großen Aubachtal-Stausee sind die Vereinsmitglieder gleich mehrmals im Jahr zum Arbeitseinsatz unterwegs. Schließlich steht die Pflege der Gewässer in ihrer Vereinssatzung ganz oben. Die Fischer pflegen und hegen die Uferzonen, geben den Büschen und Sträuchern den Winterschnitt oder machen kleine Zugänge zum Gewässer frei. Doch ist der Stausee nur ein Gewässer von vielen, die der Fischereiverein gepachtet und die Pflege für diese übernommen hat.
Über 60 Hektar Wasserfläche sind zu bewirtschaften
Der Hirschteich, der Stausee Dölau, der Göltzschstau, die Weiße Elter innerhalb eines Abschnittes bis zur Lena-Mühle, der Jahnsteich und auch der Parksee im Greizer Park zählen dazu. Insgesamt sind es über 60 Hektar Gewässerfläche, die nicht nur von den Vereinsmitgliedern für ihr Hobby genutzt, sondern auch gepflegt werden. „Es ist eine Biotop-Pflege, so Schau. Da gilt es die Schonstrecken und einen Schilfgürtel zu pflegen oder für eine Befestigung der Uferzone der Gewässer zu sorgen.
Entsprechend öffentlichkeitswirksam werden dann kleine Feste des Fischereivereins an den Gewässern gefeiert. Wenn die Angler an den Parkteich im Greizer Park einladen, dann würden sie die vielen Besucher gar nicht überblicken können.
In diesem Jahr aber wird in Moschwitz am Dorfteich Ende Oktober das Abfischen zelebriert. Die Vorfreude ist deutlich zu spüren.
Jährlich werden von den Mitgliedern Jungfische in die Gewässer eingesetzt. In diesem Jahr waren es Äschen. Bachforellen, Aale, Karpfen, Hecht und Zander ebenso. Die kleinen Gewässer werden zur Aufzucht genutzt und wenn die Setzlinge entsprechend gewachsen sind, werden sie in größere Gewässer umgesetzt, erklärt der seit sieben Jahren als Vorsitzender gewählte Greizer Michael Schau.
Er wäre quasi im Bauch seiner Mutter schon angeln gewesen, sagt der Vorsitzende schmunzelnd und blickt so auf 20 Jahre Vereinsmitgliedschaft zurück.
Dass die Angler eine verschworene Gemeinschaft sind, daran gibt es wohl keinen Zweifel. Das 30-jährige Jubiläum wurde aufgrund der Corona-Beschränkungen aber verschoben. Doch vergessen ist es lange nicht, so der Vorsitzende.
Aus den anfänglich neun Mitglieder sind mittlerweile 98 geworden und sie haben sich nun das Ziel gesetzt, die 100 noch in diesem Jahr voll zu machen. So könnten sie nicht nur die 100 feiern, sondern eben auch die Gründung des Vereins vor 30 Jahren.
Auch Fliegenfischer sind im Verein aktiv
Im Fischereiverein gibt es zudem eine Gruppe von Fliegenfischern. Sie treffen sich regelmäßig zum Gedankenaustausch. Manchmal am Gewässer, dann wird gemeinsam gefischt oder sich im Anglerheim zum Binden der künstlichen Insektenimitationen, den sogenannten Kunstfliegen, getroffen.
Preisgeld geht in die Jugendarbeit
18 Mitglieder stark ist die Jugendgruppe der Angler im Fischereiverein Goldene Aue Greiz und schon wieder würde der nächste Nachwuchs bereitstehen, berichtet der Vereinsvorsitzende Michael Schau nicht ganz ohne Stolz.
Klar hätte die Jugendarbeit durch den aufgezwungenen Stillstand, vor allem aber, dass man sich in der Gemeinschaft nicht treffen konnte wegen der Corona-Pandemie, etwas gelitten. Doch jetzt, wo es wieder möglich sei, würde die Gemeinschaft so richtig Schwung aufnehmen und wieder in Gang kommen.
Der Vereinsvorsitzende ist richtig zuversichtlich, dass auch zukünftig dem Fischereiverein die Nachwuchssorgen erspart bleiben. Schließlich sei das Angeln ein Sport, der eben auch für junge Leute attraktiv sei. Dabei sei es nicht nur der stetige Aufenthalt in der freien Natur. Gegenseitig würde sich die Jugend ganz schön anspornen, zum Sport und zu gemeinsamen Beobachtungen. Der Gemeinschaftssinn sei unter den Jugendlichen sehr ausgeprägt, ist Michael Schau froh. „Wir sind glücklich, dass wir unseren Nachwuchs haben“, sagt er.
Quelle: OTZ vom 25.09.2021 / Heidi Henze
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