OTZ: Naturschutz und Nachhaltigkeit als Hobby
Der Fischereiverein „Goldene Aue“ Greiz kümmert sich um die Gewässer der Region
Greiz Die Wasseroberfläche ist spiegelglatt, Stille herrscht, kein Motorenlärm, keine eilenden Menschen, keine Hektik. Am Vereinsheim des Fischereivereines „Goldene Aue“ geht es friedlich zu und der Blick auf die Stauanlage Aubachtal lädt geradezu zum ruhigen Verweilen ein.
So mag sich auch manch einer das Leben im Angel- beziehungsweise Fischerverein vorstellen, doch ganz so entspannt ist es dann doch nicht, wie Michael Schau, der Vorsitzende des Fischereivereins „Goldene Aue“, berichtet: „Wir als Verein haben die Aufgabe, die Pachtgewässer zu bewirtschaften. Das bedeutet, dass wir uns um die Fischbestände kümmern, die Grünflächen um das Gewässer in Ordnung halten, Wege instand halten und Müll beseitigen.“
Die Gewässer, die aktuell durch den Fischereiverein bewirtschaftet werden, sind unter anderem ein 14 Kilometer langer Abschnitt der Weißen Elster, die Stauseen im Aubachtal und in Dölau sowie unter anderem auch der Hirsch- und der Parkteich. Der Fischereiverein ist in allen Gewässern dafür zuständig, die Fischbestände zu kontrollieren und sich um die Nachzucht der Fische zu kümmern. „Denn sonst gibt es nichts zu angeln“, lacht Schau.
Das Hobby Angeln verbindet alle Vereinsmitglieder. Ob jung oder alt, ob Raubfisch- oder Friedfischangeln. Bei der „Goldenen Aue“ kommt jeder Angelfreund auf seine Kosten, der nicht gerade auf das Hochseeangeln fokussiert ist.
Auch junge Angelfreunde werden natürlich in die Vereinsarbeit integriert und bestmöglich gefördert. Aktuell betreut Jugendwart René Löffler zehn Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 17 Jahren.
Auch außerhalb der Gewässerbetreuung ist der Verein aktiv. Beim Lichterfest, beim Suppenfest des Vereines „Greiz erleben“ und im Greizer Winterdorf bringen sich die Mitglieder ein. Generell sind die Fischereifreunde sehr engagiert, denn all die Arbeiten an den Gewässern erfolgen ehrenamtlich und ein großer Teil der anfallenden Kosten wird durch den Verein getragen.
Das benötigte Geld kommt über die jährlichen Mitgliedsbeiträge – 160 Euro für Erwachsene, 50 Euro für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren – zusammen. Auch der Verkauf von Angelkarten oder auch hin und wieder eine Spende helfen zur Finanzierung.
Seit vielen Jahren gibt es eine Vereinspartnerschaft mit dem Saalfelder Angelverein „Saalfeld/Saale“. Ein- bis zweimal im Jahr trifft man sich mit dem Partnerverein zu gemeinsamen Angelausflügen.
Auch den Fischerschein kann man bei den Fischfreunden der „Goldenen Aue“ Greiz ablegen – an zwei Terminen pro Jahr, einem im Frühling und einem im Herbst. Der Kurs umfasst dreißig Theoriestunden in sechs Themengebieten.
Weg vom Bildschirm, raus an die frische Luft
Der Verein „Goldene Aue“ plant, das mögliche Preisgeld in den Nachwuchs zu investieren
Greiz „Der Nachwuchs ist uns sehr wichtig und in der Regel können die Jugendlichen bei den Vereinsaktivitäten immer etwas abstauben, seien es Schwimmer, mal einen Satz neue Haken oder die eine oder andere Angelschnur“, sagt Michael Schau, Vorsitzender des Fischereivereins „Goldene Aue“.
Neue Ausrüstung koste und immer wieder Utensilien nachkaufen könne mit der Zeit auch schnell ins Geld gehen. Da sei es gut, wenn der Verein bereit ist, seine (jungen) Mitglieder besonders zu unterstützen.
Ziel des Fischereivereins sei es, Jugendliche aus ihren Zimmern in die Natur zu holen, ihnen zu zeigen, wie schön und schützenswert sie ist und ihnen einen bewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen beizubringen.
„Die Kinder hocken alle nur noch vor irgendeinem Bildschirm und verlieren den Blick für die schöne Landschaft“, meint Roland Herpich – Vizevorsitzender des Fischereivereines.
Zudem betont er im Zusammenhang mit dem möglichen Preisgeld, dass es nicht nur auf die Ausrüstung ankomme. Jugendwart René Löffler sagt zustimmend: „Wir hatten hier auch schon Jugendliche, die mit der DDR-Steckrute Karpfen geangelt haben, es gehört halt auch immer Glück dazu.“
Dennoch wäre es für den Verein eine Freude, die jungen Angler hier und da mit neuem Equipment zu versorgen und ihnen so Wertschätzung für ihre Arbeit zu zollen.
Quelle: OTZ Niclas Petzold
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